Der Firma Tricept Informationssysteme AG mit Sitz in Detmold steht nach über 22 Jahren ein Generationenwechsel im Vorstand bevor. Die Basis hierfür bildet eine erfolgreiche Firmengeschichte.

Michael Vösgen und Marc Hagener waren alles andere als „jeck“ als sie am 11.11.2000 um 11 Uhr in Detmold die Tricept Informationssysteme AG gründeten: In der Verschmelzung ihrer beiden bereits existierenden Firmen sahen sie ein großes Potential. Den Schwerpunkt ihres Leistungsspektrums legten sie zunächst insbesondere auf die Softwareentwicklung nach Kundenanforderung. „Wir haben aber schon damals immer auf Augenhöhe mit unseren Kundinnen und Kunden die Anforderungen diskutiert, besprochen, bewertet und ggfs. auch mal nachgeschärft, damit die Auftraggebenden tatsächlich auch das bekommen, was sie wirklich möchten“, erklärt Marc Hagener.

Webseiten im Sport- und Veranstaltungssektor

Die Leidenschaft für den Sport der beiden Vorstände öffnete schon früh die Türen, um auch in diesem Sektor Fuß zu fassen. 2002 richtet die Tricept als Webhoster die Volleyball-Weltmeisterschaft der Damen aus. Dies lieferte den Anstoß für ein eigenes Content Management System, das Sportverbänden und Sportvereinen die Möglichkeit bietet, ihre Daten schnell und optisch ansprechend im Internet zu präsentieren. Weitere Webseiten von Großveranstaltungen im Sport folgten, wie die Volleyball-Europameisterschaften der Herren und die Beachvolleyball-WM in Berlin. Seit 2006 betreut die Tricept die Webseiten der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, beispielsweise das Volksfest, die Porsche-Arena, die Mercedes-Benz-Arena und zahlreiche weitere regionale Feste in Stuttgart.

Entwicklung des Bereichs IT Consulting

Neben Smalltalk war Java die wichtigste Programmiersprache bei Tricept. Dies führte zu einem großen Projekt bei der Aareal Bank bzw. bei deren IT-Tochter, das mit vielen weiteren Ausbauschritten insgesamt sehr erfolgreich bis im Jahr 2016 für gut ausgelastete Berater sorgte. Weitere Banken im Bereich fachliche und organisatorische Beratung folgten (Deutsche Bank, Commerzbank, BayernLB, BayernLabo, Avaloq). „Durch diese verschiedenen Projekte entwickelte sich neben dem Softwareentwicklungsbereich ein Bereich der Projektstrukturarbeit - dem heutigen Geschäftsfeld IT Consulting, der seit vielen Jahren eine etablierte Säule in der Tricept darstellt“, berichtet Hagener.

Aufbau des Bereichs IT Steuerung

Erfolgreich etablierte die Tricept bei der LBBW zusätzlich das Thema C# und wurde hier 2004 strategischer Partner der LBBW. 2009 gewann das Entwicklungsteam bestehend aus der Tricept und der LBBW mit der Anwendung SIMPlus den Client-Innovation-Award von Microsoft für die Beste in 2008 erstellte Anwendung mit WPF (dem damaligen GUI-Framework von Microsoft) - damals überreicht in Hannover auf der Cebit. „Mit dem in C# gewonnenen Knowhow gelang es uns, im Jahre 2006 die erste Version eines IT-Steuerungstool zu entwerfen, welches sich mit dem Thema Benchmarking für Landes- und Förderbanken beschäftigte und auf den Ideen und Ansätzen von Andreas Rothe (Inhaber der Firma BestPractice AG) beruht“, stellt Vorstand Michael Vösgen klar. Dieses Tool wurde sukzessive um weitere Funktionalitäten ergänzt und ist heute als ManagementCockpit bzw. im Sparkassenumfeld SIMONPlus bekannt, dem Vorgänger von RiMaGo.

Partnerschaft mit dem SIZ – Entwicklung von RiMaGo

Die strategische Partnerschaft zwischen der Tricept AG und der BestPractice AG zur Weiterentwicklung von ManagementCockpit bzw. SIMONPlus besteht seit 2015 und mündete 2019 in der Partnerschaft mit dem SIZ aus Bonn. „Gemeinsam mit dem SIZ entwickeln wir das IT-Steuerungsprodukt RiMaGo als Nachfolger des ManagementCockpits/SIMONPlus und bringen es in den Markt. Inzwischen ist dieser Bereich enorm gewachsen und die Hälfte aller Mitarbeitenden der Tricept sind hier tätig,“ freut sich Vösgen. Neben fast 300 Sparkassen setzen auch schon weitere Finanzdienstleistungsinstitute RiMaGo ein und die Anzahl der Kunden soll in nächster Zeit noch deutlich wachsen. Zusätzlich ist geplant, die Fertigungstiefe in den einzelnen Modulen noch weiter zu steigern.

Beteiligung an der it4sport GmbH

Neben der Softwareentwicklung im Bereich C# etablierte die Tricept das Content Management System (CMS) im Web-Bereich und richtete damit zahlreiche Webauftritte und Veranstaltungen aus. Mittlerweile wurde das eigene CMS-System durch Typo3 abgelöst und die neuen Webauftritte werden basierend auf diesem am Markt mitführenden OpenSource-Produkt entwickelt.

Auf der Suche nach einem starken IT-Partner wandte sich der Präsident des Volleyball Landesverband Württembergs im Jahr 2012 an die Tricept. Die beiden sportaffinen Vorstände packten diese Chance am Schopf und beteiligten sich mit der Tricept an der it4sport GmbH. Mit Phoenix II entwarfen sie eine Webanwendung zur Verwaltung von Sportfachverbänden. „Heute ist Phoenix II das Basisprodukt des Geschäftsfeldes Digitalisierung Sport. Neben Phoenix II bieten wir hier diverse Zusatzprodukte wie ein auf Verbände bzw. Vereine abgestimmtes VerbandsCMS bzw. VereinsCMS und diverse Sportarten-Apps an“, führt Hagener aus.

Stand 2023

Mit den heute vorhandenen drei Geschäftsfeldern IT Consulting, IT-Steuerung und Digitalisierung Sport hat sich das Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gewandelt. Vom damaligen Auftragsfertiger mit sieben Mitarbeitenden zum heutigen Produkthersteller mit entsprechender fachlicher Beratungsleistung für die eigenen Produkte bis hin zu etablierten Projektleiterinnen und Projektleitern. „Wir sind beide sehr stolz darauf, dass wir unser Unternehmen erfolgreich durch Höhen und Tiefen in der IT-Branche geführt haben und eine Unternehmenskultur der selbstständigen, mündigen und verantwortungsvollen Mitarbeitenden geschaffen haben. Wir haben gezeigt, dass wir uns – als inhabergeführtes Unternehmen - an den Markt anpassen können, uns wandeln können und wir trotzdem viele Mitarbeitende auf diesem Wege mitnehmen konnten und können“, bekräftigt Vösgen.

Ausblick – Veränderung des Vorstands

Unternehmensgründer und Vorstand Michael Vösgen wird zum 31.12.2023 seine Vorstandstätigkeit beenden und sich in den Ruhestand verabschieden. Seine Nachfolge ist durch seinen Sohn Mark Vösgen und seinen Schwiegersohn Vito Nordloh gesichert. Beide gehen am 1.1.2023 in die Geschäftsleitung der Tricept Informationssysteme AG über und bilden ab dem 1.1.2024 gemeinsam mit Marc Hagener den Vorstand der Tricept.

Ausblick – Ziele bis 2025

Nach wie vor bleibt die Sicherheit und die Langlebigkeit des Unternehmens das primäre Finanzziel der Tricept. In den Geschäftsfeldern IT-Steuerung und IT Consulting wird der Fokus auf dem Finanzdienstleistungssektor bestehen bleiben. Beide Bereiche sollen durch Neukundengewinnung gefestigt und ausgebaut werden. Im Bereich Digitalisierung Sport soll die Marktführerschaft im Bereich der Verbandsverwaltungssoftware ausgebaut werden. „Neben dem Kundenmarkt ist uns wichtig, dass unsere Produkte auch technisch weiterentwickelt werden und technologisch auf der Höhe der Zeit sind und bleiben“, stellt Vito Nordloh fest.

Relaunch des Firmenlogos

Auch die Außendarstellung soll modernisiert werden. Ein neues Logo stellt hierfür die ersten Weichen. „Wir möchten als moderner und attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Daher haben wir uns nach 22 Jahren entschlossen unser Logo neu zu gestalten“, erklärt Mark Vösgen. Nicht nur das neue schicke, schlanke Design lässt Tricept als Arbeitgeber in neuem Glanz erstrahlen. Tricept setzt nach wie vor auf einen starken Teamspirit. „Wir möchten unsere Ziele auf Augenhöhe gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden vorantreiben und weiterhin ein offenes, vertrauensvolles und ehrliches Miteinander haben“, stellt Marc Hagener klar.